Engagement, Ehrenamt, Teamfähigkeit und Selbstbewusstsein, also soziale Kompetenzen, die in Beruf und Gesellschaft heutzutage großgeschrieben werden, sind nur einige Schlagworte, die die Arbeit der Schulsanitäter beschreiben. Neben ihrer Hauptaufgabe, nämlich der Gewährleistung einer Grundversorgung ihrer Schule mit Erster Hilfe, messen sich die Schulsanitäter auch jedes Jahr in einem Wettbewerb mit Teams aus ganz Niederbayern und wetteifern um den Einzug ins Landesfinale.
In diesem Jahr durfte die Staatliche Realschule Schöllnach den bereits 15. Leistungsvergleich der Schulsanitäter an niederbayerischen Realschulen ausrichten, nachdem ihr Team um Lehrerin Claudia Eder im letzten Jahr den Vergleich gewonnen hatte. Dabei betätigte sich die Siegermannschaft des Vorjahres als Helfer und mimte gekonnt die Verletzten und Erkrankten, denen die Teilnehmer dann in verschiedenen Stationen Erste Hilfe leisten mussten. Besonders freut Claudia Eder, selbst Erste Hilfe – Ausbilderin beim Roten Kreuz Deggendorf, dass mit Lisa Zitzlsberger und Samuel Eder zwei Sieger das Helferteam verstärkten, die bereits letztes Jahr ihren Abschluss an der Schule gemacht haben und nun extra ihren Urlaub opferten, um an diesem Tag als Juroren bei der „HLW mit AED-Station“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Defibrillator) dabei sein zu können. Beide waren nicht nur von der fünften bis zur zehnten Klasse begeistertes Mitglied im Schulsani-Team, sondern absolvieren beide aktuell eine Ausbildung zur Pflegefachkraft und engagieren sich nicht zuletzt wegen ihrer Erfahrungen als Schulsanitäter in ihrer Freizeit weiterhin ehrenamtlich als First Responder bei der Feuerwehr Riggerding. Zusätzlich werden sie beim Rettungsdienst Stadler gerade auch zum Rettungssanitäter ausgebildet. Auch die ehemalige Schulsanitäterin Marina Früchtl, die bereits vor neun Jahren die Schule abgeschlossen hat, ist bis heute beim Roten Kreuz Hengersberg aktiv und ließ es sich nicht nehmen, Claudia Eder und die Schulsanis mit ihren täuschend echt geschminkten Wunden zu unterstützen.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, waren neben den bereits genannten ehemaligen und aktiven Schulsanis zahlreiche Helfer im Einsatz, so bildeten sieben Lehrer das Organisationsteam um Claudia Eder, das Schülercafé um Sabine Rauch sorgte für die Verpflegung mit Mittagessen und Pausensnacks, auch mit Kaffee und Kuchen wurden die Teilnehmer und Betreuer versorgt. Die Klasse 9c stellte sich als Betreuer der Teams zur Verfügung und sorgte dafür, dass alle Teilnehmer immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.
Insgesamt traten in diesem Jahr an der Realschule Schöllnach 10 Teams aus den Realschulen Regen, Bad Griesbach, Grafenau, Ergolding, Osterhofen, Landau, Dingolfing, Deggendorf und Zwiesel gegeneinander an und auch das Nachwuchsteam der Realschule Schöllnach, dessen Mitglieder erst seit diesem Schuljahr dem Schulsanitätsdienst angehören, reihte sich in den Kreis der Teilnehmer ein. Nach der Begrüßung durch Rektor Michael Graf, den Bezirksvorsitzenden des BRLV und zweiten Konrektor in Personalunion Andreas Oswald sowie dem Hauptorganisator des Leistungsvergleichs Stefan Selbach, Fachmitarbeiter des MB für Erste Hilfe, starteten die Teams in die neun Stationen in denen sie nicht nur die Herz-Lungen-Wiederbelebung vorzeigen mussten, sondern auch Situationen zu bewältigen hatten, die aus dem Leben gegriffen waren, wie zum Beispiel die Versorgung eines Sportunfalls mit starkem Nasenbluten oder eines Lehrers mit Verdacht auf Herzinfarkt. Zudem wurden die theoretischen Kenntnisse abgefragt und auch die reibungslose Zusammenarbeit innerhalb des Teams musste durch verschiedene Aufgaben unter Beweis gestellt werden.
Am Ende konnten alle Teams durch ihre Leistungen überzeugen, aber die Nase vorne hatte in diesem Jahr die Siegfried-von-Vegesack - Realschule Regen, dicht gefolgt vom zweitplatzierten Team, der Viktor-Karell-Realschule Landau a.d. Isar. Diese beiden Teams dürfen ihre Schulen beim Landesentscheid in Wassertrüdingen vertreten. Auf dem dritten Platz folgte die Landgraf-Leuchtenberg-Realschule Osterhofen und die Staatliche Realschule Schöllnach freute sich über einen veritablen vierten Platz.