„Wisst Ihr eigentlich welche Produkte bei uns in der ZF Passau hergestellt werden?“ – „Na, Zahnräder halt.“ Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10d der Staatlichen Realschule Schöllnach machten sich auch dieses Jahr wieder in Begleitung ihrer Lehrer Frau Sandra Hois, Herrn Andreas Lindner und dem Praktikanten Christian Popelka zusammen auf den Weg zur Zahnradfabrik in das Werk 2 - Passau/Patriching. Zunächst stellte Herr Tobias Kopytko, Verantwortlicher für die Prozessplanung in der ZF, stellvertretend sein Unternehmen vor. Dass die Herstellung von Zahnrädern in diesem global bestens aufgestellten Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle spielen, erklärte er uns auf sympathische Art in einer kurzen geschichtlichen Übersicht. Die ZF wurde 1915 von Ferdinand Graf von Zeppelin unter dem Namen „Luftschiffbau Zeppelin GmbH“, der Ursprung des Technologiezentrums Friedrichshafen am Bodensee, gegründet. Die ZF Friedrichshafen AG ist heute das wichtigste Unternehmen, das aus dem Erbe Zeppelins entstanden ist, und hinter BMW der größte Arbeitgeber in Niederbayern. Weltweit sind es 136.820 Arbeitnehmer mit 230 Produktionsgesellschaften in 40 Ländern, mit dem Ziel, innerhalb von 48 Stunden Ersatzteile liefern zu können. Auch das Ausbildungssystem, mit den verschiedensten Möglichkeiten, wurde kurz vorgestellt. Gemeinsam mit dem seit 2016 Jahr vereinten Unternehmen TRW gehört die ZF mit einem Jahresumsatz von über 35,166 Milliarden Euro zu einem der weltweit führenden Automobilzulieferer mit einer komplexen Produktpalette. Zu den Aufgabenfeldern zählen Stahlbearbeitung und CNC-Technik, weiterhin gibt es auch ein Ausbildungszentrum. Gefertigt werden u. a. Baumaschinen- und Landmaschinensysteme, Antriebstechnik für Marine, Windkraft und Luftfahrt sowie Achs-, Stapler- und Prüfsysteme. Eine Neuheit stellt die noch junge Division „E-Mobilität“ dar, in der an Systemen gearbeitet wird, die die Anforderungen an zukünftige Automobile in den Fokus setzt. Um die Erkundung der Hallen starten zu können, bekamen alle Schülerinnen und Schüler von Herrn Kopytko Warnwesten, Sicherheitsschuhe und auch Kopfhörer zur besseren Verständigung. Besonders interessant fanden alle auf dem Weg durch die Hallen, wie vielfältig der Einsatzbereich der hier gefertigten, sehr komplexen Achssysteme ist. Es konnte den Mitarbeitern bei ihrer Arbeit direkt „über die Schulter geschaut“ werden. Mit großem Interesse verfolgten alle die Werksführung, da der ein oder andere vielleicht eine Ausbildungsstelle in diesem Betrieb ansteuert. Auch auf die „wissenswerkstatt“ in der Nähe des Bahnhofs in Passau wurde hingewiesen, in der techn. Berufe präsentiert werden und wo man selbst sein Geschick beweisen kann. Nach der Führung ging es wieder zurück an die Realschule Schöllnach – in einem Bus, in dem mit größter Wahrscheinlichkeit auch ein Getriebe aus der ZF Passau verbaut war, wie uns Herr Kopytko versicherte. Zu 98 Prozent, um genau zu sein.

A. Lindner, StR (RS)

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