Nach der Begrüßung durch Direktor Michael Graf erzählt Woife Berger alias „Der Fälscher“ den Realschülern der fünften bis neunten Jahrgangsstufe aus seiner Jugend, die er vollkommen ohne Internet und Handy verbrachte. Stattdessen mussten sich die Jugendlichen damals persönlich treffen und etwas unternehmen. Die Unterschiede zwischen damals und heute verdeutlicht er durch einen kurzen Film des fiktiven Jugendsenders „Youth TV“. Verschiedene Generationen werden vom Moderator „51 Cent“ belauscht: Großmütter unterhalten sich über das Kochen, Mütter über ihre Kinder, Jugendliche hingegen schauen ausschließlich auf ihr Handy, höchstens unterbrochen durch verschämtes Kichern - die Schöllnacher Realschüler erkennen sich wieder. Dann erzählt Berger von verschiedenen Straftaten von Jugendlichen, über die man in der Zeitung lesen kann. Auch die wahre Geschichte eines 12jährigen Mobbingopfers, das sich aus Verzweiflung umgebracht hat, ist dabei. Im regen Gespräch mit dem „Fälscher“ versuchen die Schülerinnen und Schüler eine Lösung zu finden, wie mit Mobbing umzugehen ist. Wie lässt es sich eindämmen? Wie verhält man sich Mitschülern gegenüber? Eindrucksvoll beweist er, dass man mit jedem Gesprächspartner ein gemeinsames Thema finden kann. Den folgenden Anti-Mobbing-Song, den Berger in Karaokemanier vorbringt, singen dann auch die Schöllnacher Kinder lautstark mit. Fazit des Ganzen: Niemand muss ausgegrenzt werden, nur weil er vielleicht anders ist. Natürlich hat sich auch wieder „Youth TV“ mit diesem Thema befasst. Die Filme dieses Senders bilden im Verlauf der Veranstaltung ein Highlight, das von den Zuschauern mit Spannung erwartet wird. Woife Berger deckt in 90 Minuten ein breites Wertespektrum ab. Von Mobbing, über wichtiges Engagement im Verein, Zivilcourage und die unselige Verschwendung von Lebensmitteln spannt er einen Bogen, immer wieder aufgelockert durch Lieder, Gedichte und natürlich „51 Cent“. Mit seinem bairischen Dialekt und seiner direkten Art spricht er die Jugendlichen direkt an und schafft es so, die Realschüler zu erreichen und sie auch über das Kabarett hinaus zum Nachdenken anzuregen.

B. Brutscher, StRin (RS)

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