Kyle Gibbons und Curtis Leinweber: Bei diesen beiden Namen kommt jeder Fan des Deggendorfer Eishockeys ins Schwärmen, waren sie doch im vergangenen Jahr maßgeblich am Aufstieg des Deggendorfer Schlittschuhclubs (DSC) in die DEL2, die zweithöchste Spielklasse im deutschen Eishockey, beteiligt. Was die Spieler mit Englischunterricht an der Realschule Schöllnach zu tun haben? Sie zeigten am Dienstag letzter Woche gemeinsam mit ihren Teamkollegen Justin Kelly, Aaron Reinig und Alex Roach, dass der aus mehr bestehen kann als nur Vokabeln büffeln, Grammatik pauken und Texte lesen. Auf Einladung von Englischlehrerin Krisztina Naumann waren die kanadischen bzw. amerikanischen „native speaker“, also englische "Muttersprachler“, an die Realschule Schöllnach gekommen, um mit Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse als Eishockeyprofis zu sprechen: Das Ganze natürlich ausschließlich auf Englisch, schließlich sollten die Schüler durch den Besuch die Möglichkeit erhalten, ihre bislang erworbenen Englischkenntnisse anzuwenden und eine positive Rückmeldung über ihren Lernfortschritt zu erhalten. Nach einer kurzen Begrüßung durch Schulleiter Michael Graf ging es für die fünf „Eishackler“ auch schon in die Klassen, wo sie die Schüler mit spannenden Geschichten, lustigen Anekdoten und ihrer lockeren und freundlichen Art begeisterten und binnen kürzester Zeit für sich gewannen. So berichteten sie z. B. von ihrer bisherigen Karriere, den oft schwierigen Anfangsjahren als Profispieler und von ihren Heimatorten in den USA bzw. Kanada. Dabei stellte sich u. a. heraus, dass viele Spieler im Sommer sehr gerne Golf spielen und sich die bayerische Gastronomie sowie das bayerische Bier schmecken lassen. Für viele sind die Mannschaftskameraden mittlerweile mehr als nur Freunde geworden - sie sind auch eine Art Familienersatz. Wie tief der Verein in der Region verwurzelt ist und wie viele Fans er auch in der Schülerschaft der Realschule Schöllnach hat, zeigte sich im Anschluss an diesen etwas anderen Englischunterricht: Die Spieler hatten bei der folgenden Autogrammstunde alle Hände voll zu tun, um alle Wünsche nach signierten Autogrammkarten und Fanartikeln zu erfüllen und für Selfies bereitzustehen. Am Ende eines sowohl für Schüler als auch Spieler überaus spannenden und aufregenden Vormittages konnten beide Seiten ein absolut positives Fazit ziehen: Der DSC hat mit dem professionellen Auftreten seiner Spieler sicherlich den ein oder anderen Fan neu dazugewonnen und die "alten" Fans noch stärker an den Club gebunden. Für die älteren Schüler war es eine hervorragende Gelegenheit, außerhalb des Schulunterrichts ihre Englischkenntnisse zu testen, zumal ihnen im Frühjahr die Sprechfertigkeitsprüfung bevorsteht. Voller Begeisterung wurden dann die Spieler von den Schülern am Ende eines langen Tages verabschiedet.

K. Naumann, StRin (RS)

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