Verantwortungsbewusstes Verbraucherverhalten bei Schülern zu fördern ist ein Ziel des Themenbereichs „Verbraucherschutz“ im Fach Wirtschafts- und Rechtslehre. Eine achte Klasse nahm in diesem Zusammenhang unter der Leitung von StRin(RS) Sabine Rauch am bundesweiten Wettbewerb „Jugend testet“ von Stiftung Warentest teil. Mit großer Begeisterung wurden selbstgewählte Produkte, wie Haargel, Klebestifte oder Schokolade genau unter die Lupe genommen. Für Laura Hamburger, Luisa Doppelhammer, Sandra Schosser und Mariella Emlinger war dieser Wettbewerb ein voller Erfolg. Sie wollten wissen, ob Biofolien-Müllbeutel halten, was ihre Hersteller versprechen und wirklich kompostierbar sind. Dazu führten sie unteranderem einen Langzeittest durch, bei dem sie prüften, ob die Tüten nach drei Monaten tatsächlich verrottet sind. Die vier schafften es, sowohl durch ihre originellen Testmethoden, als auch durch eine hervorragende Darstellung der Bewertungskriterien, die Jury zu überzeugen und erhielten einen großartigen zweiten Platz unter über 500 Einsendungen. Zur Preisverleihung wurden die Mädchen mit ihrer Lehrerin nach Berlin eingeladen. Die Festrede hielt dabei die Staatssekretärin für Justiz- und Verbraucherbildung Frau MdB Rita Hagl-Kehl. Während des dreitägigen Aufenthalts wurde von Stiftung Warentest ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm wie eine Stadtrallye und ein Musicalbesuch organisiert. Dennoch blieb den Preisträgerinnen Zeit für eigene Unternehmungen. So erkundeten sie wichtige Sehenswürdigkeiten in der Bundeshauptstadt. Besonders beeindruckte sie die Führung durch den Reichstag mit Kuppel und anderer Regierungsgebäude die Herr MdB Thomas Erndl persönlich durchführte.

So sind wir auf unser Thema gekommen:

Nach einer Übernachtungsparty war am nächsten Morgen großes Aufräumen angesagt. Als wir beinahe fertig waren, stieg uns plötzlich ein beißender Geruch in die Nase. “Wir müssen den Biomüll noch raustragen.” Dummerweise war der Boden des Biokompostbeutels aus Papier ziemlich durchnässt. Wir ignorierten dies aus zeitlichen Gründen. Dies sollte sich als Fehler herausstellen, denn auf dem Weg zur Biotonne riss der Boden der aufgeweichten Papiertüte durch, und schon lagen Bananenschale und Co. auf unseren Schuhen. Da muss es eine andere Lösung geben, diese Papiertüten waren für uns nicht länger tragbar. Schließlich haben wir uns dafür entschieden, 100% biologisch abbaubare Biofolienmüllbeutel als Ersatz für die Papiervariante zu testen.

Testmethoden:

Wir wollten wissen, ob diese Komposttüten halten, was ihre Hersteller versprechen. Als erstes untersuchten wir die Kompostierbarkeit (30%) der Tüten, welche uns sehr am Herzen lag, da dies die Tüten ausmacht. Weiterhin testeten wir die Stabilität (25%) der Beutel um herauszufinden, ob sie auch wirklich den Biomüll tragen können. Dazu füllten wir sie nach und nach mit Sand.
Entscheidend war auch die Geruchsbindung (20%), da es in der Küche nicht nach Kompost riechen soll. Dies testeten wir sowohl bei warmer, als auch bei kühlerer Umgebungstemperatur. Außerdem ermitteln wir, ob die Tüten das angegebene Volumen an Masse aufnehmen können (10%). Natürlich kam bei uns auch nicht die Wasserdurchlässigkeit zu kurz (10%), da der Biomüll nach kurzer Zeit zu nässen beginnt und die Tüten sollen trotzdem nicht gleich durchreißen. Zuletzt war der unterschiedliche Geruch der frischen Beutel für uns interessant. (5%) Eine Gesamtnote konnte verbessert werden, wenn die Tüte eine Extraausstattung wie Zugband oder Tragegriff besitzt.

Gesamtergebnis:

Was die Stabilität betrifft, haben wir mit den für den Biomüll geeigneten Folienbeuteln eine gute Alternative für die Papierbeutel gefunden. Leider können wir sie aus Umweltschutzgründen dennoch nicht mit gutem Gewissen weiterempfehlen, da der Kompostiervorgang nur sehr langsam erfolgt.

S. Rauch, StRin (RS)

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